Ein häufiges Phänomen ist, dass die Flugangst im Laufe der Zeit nicht von selbst verschwindet, sondern sich – ganz im Gegenteil – in vielen Fällen sogar verschlimmert. Ein zentraler Aspekt ist das oben angesprochene Vermeidungsverhalten. Durch die Vermeidung von Flugreisen entziehen sich Betroffene der Möglichkeit, neue und angstlindernde Erfahrungen mit dem Fliegen zu machen. Auch die Anwendung von Sicherheitsverhalten und Ablenkungsstrategien halten die Flugangst langfristig aufrecht, obwohl Betroffene sie zunächst als Erleichterung empfinden.
Das Problem: Wenn die befürchtete Katastrophe ausgeblieben (was praktisch immer der Fall ist!) und die Personen sicher am Zielort angekommen sind, machen sie oft ihr Sicherheitsverhalten dafür verantwortlich, ändern jedoch nicht ihre Überzeugung in Bezug auf die Gefährlichkeit des Fliegens. Zusätzlich führen diese Strategien oft dazu, dass Betroffene aufgrund von Alkohol- oder Medikamenteneinfluss sowie diverser Ablenkungsstrategien die Flugsituation weniger bewusst erleben. Dadurch wird es praktisch unmöglich, neue angstlindernde Erfahrungen während des Fliegens zu machen.